WTC präsentiert den Edwin-Scharff-Preisträger 2006,
Michael Dörner  

Flirt 514, Installationen und Tafelbilder
30. November – 18. Januar 2008
Vernissage: Fr. 30. November, ab 19.00 h
   

Ob ein in Fruchtgummi geformter Menschenkopf, der als Tischlampe dient, ein riesiger Regenschirm als Skulptur im öffentlichen Raum, unter dem es regnet, wenn man drunter steht, oder ein Tafelbild mit merkwürdig vertrauten Tapetenmustern aus den fünfziger Jahren, an dem die moderne Hausfrau ihren Staubsauger anschliessen kann, die Werke von Michael Dörner bestechen durch konzeptuelle Rafinesse und subtilen Humor. Seine systematisierten Aluminium-Wandreliefs mit ihren glatt lackierten Oberflächen erinnern an das Nachkriegsdesign der Wirtschaftswunderjahre. Doch hier stehen die Wandobjekte im wahrsten Sinne des Wortes unter Strom, sie werden durch Implantate unserer Warenwelt zu surrealistisch-absurden Objekten, die sich der logischen Bildinterpretation entziehen. Gleichzeitig fungieren sie als Spiegel heimlicher Sehnsüchte und Obsessionen, Haushaltsgegenstände werden zu erotischen Objekten, Kleider bekommen Fetischcharakter.

Die Objekte Dörners lassen sich nicht einfach kategorisieren. Sie changieren zwischen Malerei oder Skulptur, oft weiß man zunächst nicht, ob es sich hier um ein Gebrauchsgegenstand handelt oder um ein Kunstobjekt. Sicher ist nur, dass der Künstler es geschickt versteht, unsere Wahrnehmung der Dinge zu hinterfragen, indem er komplexe Beziehungen zwischen Oberfläche und Inhalt herstellt, diese dann durchschüttelt und auf unsere Sehnerven loslässt.

Oder um es mit Duchamp zu sagen: “Die Kunst ist eine Täuschung.”

Michael Dörner (geb.1959) studierte Kunst bei Franz Ehrhard Walter in der HfBK Hamburg.
2007 erhielt er den Edwin Scharff Preis 2006 der Stadt Hamburg. Der wichtigste Kunstpreis den die Stadt vergibt.

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